Hallo ihr Lieben,


heute ist Dienstag, der 25.06.2024, und wir haben heute ein paar besondere Schmankerl für euch! Wir beantworten euch nämlich, welche Riesenvögel uns am Kap der Guten Hoffnung vor’s Auto gelaufen sind, wie viele Gläser Wein wir an einem Tag trinken können, wir viele Wale wir an Pierre’s Geburtstag bestaunen durften uuund mit welchem tierischen Langhals wir in Swellendam ein Fotoshooting hatten. Aber von vorne: Am vergangenen Sonntag checkten wir nämlich aus unserer Wohnung in Kapstadt aus und ließen uns zum Flughafen bringen. Nee, keine Sorge, nicht zum Terminal, sondern zum Mietwagenverleih. Nachdem die wortkarge Mitarbeiterin namens Patricia (kein Witz) noch die letzte Inspektion vorgenommen hatte, übergab sie uns dann medium gut gelaunt die Auto-Schlüssel. Wir hingegen freuten uns über unseren neuen Freund aka. Toyota Vitz aka. kleine Knutschkugel und luden unsere Sachen in den Kofferraum. Und damit lagen dann knapp 3.000 Kilometer vor uns, denn unser Ziel ist der Krüger Nationalpark am anderen Ende des Landes. Damit wir nicht täglich mehrere Stunden im Auto sitzen müssen, haben wir uns für 5 Wochen Reisezeit mit einer bisher ungewissen Anzahl an Zwischenstopps entschieden. Ob das zu lang oder zu kurz ist? Keine Ahnung, wir lassen uns einfach mal überraschen. 

Summ, summ, summ - um die Kap-Halbinsel drum herum


Bevor wir uns aber in den Nord-Osten des Landes aufmachen sollten, sind wir noch einmal im Uhrzeigersinn die Kap-Halbinsel abgefahren, denn wir wollten zum südwestlichsten Punkt Afrikas! Klingt nicht sonderlich magisch, hm? Zum Glück trägt der Ort noch den Zweitnamen „Kap der Guten Hoffnung“ und das klingt doch direkt viiiel poetischer und romantischer oder? Nunja, die 150 Kilometer lange Rundfahrt war jedenfalls ein genialer erster Tagesausflug mit weiteren coolen Highlights.


Das Erste erreichten wir schon nach rund 40 Minuten Fahrt: Muizenberg oder besser gesagt seinen Strand, der - zumindest unter Fotografie-Freunden - für die quietschbunten Badehäuschen aus Holz bekannt ist. In den “Edwardian Beach Houses” kann man sich umziehen oder Sachen lagern, was vor allem die hier ansässigen Surfer und Badegäste nutzen. Dass der Vorort Kapstadts in der False Bay liegt, welche unter anderem für die Existenz von weißen Haien bekannt ist, scheint hier übrigens kaum wen zu stören. Schließlich sind hier professionelle Haibeobachtende stationiert, die von erhöhten Punkten aus die Meeresoberfläche nach Weißen Haien absuchen. Wird ein Tier entdeckt, erfolgt Hai Alarm und alle müssen das Meer sofort verlassen. Ist wirklich so. Wir waren jedoch weder surfen noch schwimmen, was aber nicht an den bis zu 3 Tonnen schweren Fischis lag, sondern am immer noch verdammt kalten Atlantik. Ach und ob es windig war? Vielleicht... Stattdessen setzten wir uns wieder ins Auto und düsten weiter zum Cape Peninsula National Park, dem wunderschönen Naturreservat der Kap-Halbinsel.

Die mysteriösen Riesenvögel am Kap der Guten Hoffnung


Schon einige Meter nach dem Eingang machten wir einen kleinen Stopp und liefen ein Stück die Klippen entlang und genossen den Ausblick auf das tiefblaue Meer. Vom Hunger getrieben, fuhren wir dann aber weiter zum Cape Point, wo ein kleines Restaurant mit tollem Panorama auf uns wartete. Wir hätten hier auch zum Leuchtturm hochlaufen können, aber zufällig sahen wir ein Schild, das einen 90-minütigen Wanderweg zum Kap der Guten Hoffnung auswies. Da wir wussten, dass das Kap „nur“ ein Schild am Ende der Straße ist, dachten wir, dass ein Spaziergang entlang der Klippen sicherlich nicht schaden kann. Und was sollen wir euch sagen? Es war ein traumhafter Klippenpfad, den wir uns vermutlich nicht schöner hätten erträumen können.


Übrigens war der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Dias im Jahr 1488 der erste Europäer, der das Kap erreichte. Ursprünglich nannte er den Ort "Kap der Stürme" (Cabo das Tormentas) wegen des stürmischen Wetters und der gefährlichen Meeresbedingungen, die er dort erlebte. Hier, wo sich das kalte Wasser des Atlantiks mit dem warmen Wasser des Indischen Ozeans vermischt und auf die windumtosten Klippen trifft, sind entsprechend bereits zahllose Schiffe untergegangen. Wir waren also nicht sonderlich überrascht, dass wir auf unserem Spaziergang fast weggeweht wurden. Der portugiesische König Johann II. benannte den Ort dann später in das "Kap der Guten Hoffnung" (Cabo da Boa Esperança) um. Dieser neue Name reflektierte den Optimismus, dass die Entdeckung dieses Kaps den Weg zu einer erfolgreichen und profitablen Handelsroute nach Indien eröffnen würde. Das Kap symbolisierte die Hoffnung auf wirtschaftlichen Wohlstand und die Ausweitung des portugiesischen Einflusses durch den Gewürzhandel. Man könnte es also auch "Kap des portugiesischen Kapitalismus" nennen.


Am Ende der Wanderung waren wir aber zu faul, den Hügel zum Schild runterzulaufen, (weil wir dann ja auch wieder hätten hochlaufen müssen haha). Stattdessen sind wir den tollen Weg wieder zurückgelaufen und mit dem Auto in Richtung des Schilds gefahren. Plötzlich rief Pierre: „DA IST EIN STRAUß!!!“ „Ein was?“ antwortete Patty ungläubig, bis sie ihn selbst sah: Da liefen tatsächlich (frei lebende) Strauße herum. Eine völlig verrückte und unerwartete Begegnung, die wir äußerst witzig fanden. Mit genügend Abstand und Warnblinker fotografierten wir die etwas miesmuffelig aussehenden, gefiederten Freunde und fuhren dann weiter Richtung Schild. Joa, und während wir auf dem Klippenpfad vielleicht 6 Menschen begegneten, fuhren dann aber leider zeitgleich zu uns zwei Touristenbusse auf den Parkplatz, sodass wir nur ein Zeitfenster von 0,63 Sekunden für ein Foto hatten. Naja, für das Standard-Touristenfoto hat es gereicht.


Ach, da hier ja aktuell Winter ist und die Sonne um 17:45 Uhr untergeht, sind unsere Tage hier in Südafrika doch recht kurz. So mussten wir uns dann fast schon beeilen, um unser letztes Highlight noch im Hellen sehen zu können. Unser Rückweg sollte nämlich über den Chapman's Peak Drive gehen, welcher eine der schönsten Küstenstraßen der Welt sein soll. Und wir wurden nicht enttäuscht: Die kurvenreiche Strecke bot wirklich atemberaubende Ausblicke auf den Ozean und die steilen Klippen – schade, dass wir nicht ein wenig früher dort waren, um die Aussicht noch ein bisschen mehr genießen zu können. Unser Tag endete dann in Hout Bay, wo wir eine Unterkunft für die Nacht gefunden hatten. Nach dem Check-in in unser gemütliches Gästehaus, kochte Patty in einem viel zu kleinen Topf und einer noch kleineren Pfanne was zu essen, bevor wir dann zufrieden ins Bett fielen. 

Franschhoek: Wie viel Wein wir an einem Tag trinken können


Habt ihr schon mal von dem tollen Wein aus Südafrika gehört? Wir bis vor kurzem nicht wirklich. Und da wir uns nicht eingestehen wollen, dass wir einfach ein bisschen beschränkt sind, hier eine bessere Erklärung: Südafrika war während der Apartheid international isoliert, und viele Länder boykottierten südafrikanische Produkte. Dies hat dazu geführt, dass südafrikanische Weine weniger bekannt sind als ihre europäischen und südamerikanischen Pendants. Nun gut. Als dann jedenfalls in Kapstadt überall mit dem Wein aus den Regionen Stellenbosch und Franschhoek geworben wurde, war für uns als alte Vino-Experten klar, dass wir auf Entdeckungstour gehen müssen. Und so fuhren wir von Hout Bay in das schnuckelige Städtchen Franschhoek, welches 1688 von aus Frankreich fliehenden Hugenotten gegründet wurde, die ihre Heimat aufgrund der Religionskriege verließen. Nicht allzu überraschend bedeutet der Name übersetzt auch „Französisches Eck“. Es waren dann auch die Franzosen, die an der Qualität des anfänglich nicht gerade meisterhaften südafrikanischen Weins feilten und ein paar leckere Tropfen hervorbrachten. Zwar kelterte der Niederländer Jan van Riebeeck schon 1659 den ersten Wein im Südafrikanischen Westkap, jedoch war dieser wohl nicht sonderlich gut. Zum Glück hatte der Gute aber auch keine sonderlichen Feinschmecker als Kunden, denn die vorbeiziehenden Schiffsmannschaften auf ihrem Seeweg nach Indien brauchten vermutlich einfach nur irgendwas, was die Sinne betäubt.


Jetzt aber zu unserem absoluten Highlight und dem Grund, weshalb wir nach Franschhoek gefahren sind. Meine Damen und Herren, haltet euch fest, hier gibt es nämlich eine Wein-Tram. Dabei handelt es sich um eine Straßenbahn im Vintage-Stil, die zwischen verschiedenen Weingütern der Region pendelt und wie Hop-on Hop-off Bus funktioniert: Dort, wo man lustig ist, steigt man aus und auch wieder ein, wenn man fertig ist. Auf den jeweiligen Weingütern werden u.a Weinverkostungen, passende Käse- und Schokoladenplatten und informative Kellertouren angeboten. Und damit dürfte unser Ziel klar gewesen sein: Auf jedem Weingut eine Weinverkostung pro Person – komme, was wolle.


Und da uns Bacchus, der römische Gott des Weines, gnädig war, schien an „unserem Tag“ die Sonne. Pünktlich um 9:30 Uhr waren wir an der Haupt-Station, die nur 3 Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt war. Wir haben noch einen Fahrplan mit den Namen der Weingüter und den jeweiligen Abholzeiten sowie einen roten Sticker erhalten. Und joa - auf unerklärliche Weise wird unsere Erinnerung ab da immer verschwommener. Wir wissen noch, dass wir 5 von 6 möglichen Weingütern geschafft haben: Haute Cabrière, Eikehof, Lynx, Rickerty Bridge und Grande Provence. Angekommen auf dem ersten Weingut Haute Cabrière stellten wir dann fest, dass jede Weinverkostung aus 4-5 Gläsern Wein (pro Person!) bestehen würde. In diesem Moment ahnten wir, dass es ein harter Tag mit Ballermann-Charakter werden könnte. Zumal wir bei unserem vorgenommenen Pensum nur jeweils eine Stunde pro Weingut haben sollten. Wir entschlossen, dass wir mit jedem neuen Glas Wein ein Foto - besser gesagt ein Selfie -machen würden, denn wir trauten unserem inneren Taschenrechner schon nach den ersten Schlucken nicht mehr.


In Haute Cabrière erwartete uns ein riesiges Kellergewölbe als Gastraum, welches um 9:45 Uhr nicht allzu überraschend fast menschenleer war. Wir tranken die dort servierten Schaumweine in einem ordentlichen Tempo, da wir schon bald nach Eikehof abgeholt werden sollten. Dabei handelt es sich um ein kleines, familiengeführtes Weingut mit einer süßen Holzstube als Servierraum. Da es morgens noch recht frisch war, platzierte uns der super lustige Sommelier Khaled am Kaminofen. Wir bestellten die nächste Weinprobe und eine Käseplatte, um ein K.O. in der 2. Runde zu umgehen. Und naja: Wir verquatschten uns mit dem redseligen Weinkenner, verpassten den nächsten Abholzeitpunkt und bestellten so die dritte Weinprobe ebenfalls in Eikehof.


Aber immerhin haben wir gelernt, dass hier in Südafrika die „Roten“ Merlot, Cabernet Sauvignon und Shiraz sowie die „Weißen“ Chardonnay, Sauvignon Blanc und Chenin Blanc beliebte Weinsorte sind. Eine typisch südafrikanische Rebsorte ist zudem Pinotage - ein beerig fruchtiger Rotwein (so hieß es zumindest – wir sind da fairerweise nicht so sehr feinschmeckerlich unterwegs). Oh, und die Südafrikaner experimentieren und mixen gerne, sodass es viele so genannte „Cape Blends“ gibt: Pinotage gemischt mit einer oder mehreren anderen Weinsorten. Joa, kann man machen, muss man aber nicht. Naja, da wir dann noch etwas Zeit hatten, durften wir sogar den auf dem Weingut lebenden Strauß füttern. Zum Glück haben wir ein Beweisfoto gemacht, sonst hätte es auch eine weinhaltige Fantasie sein können.


Nachdem wir fast auch die zweite Abfahrt verpasst hätten, kamen wir dann doch in Lynx an, wo wir uns die vierte Probe inkl. passender Brownie-Verkostung in der mittlerweile wärmenden Sonne und mit Blick auf die Weinreben schmecken ließen. Hier entschieden wir uns dann auch spontan dazu, dass wir unsere Wohnung noch um einen Tag verlängern sollten, um nicht am nächsten Morgen um 10 Uhr auschecken zu müssen. Am liebsten wären wir noch länger in der Sonne sitzengeblieben, aber die Mission durfte nicht weiter gefährdet werden. Und so fanden wir uns in Rickerty Bridge wieder. Anders als auf den anderen Weingütern waren hier dann plötzlich auch relativ viele andere Menschen und wir saßen zwischen hässlichen Souvenir-Shop-Hüten und abgesperrten Wein-Tanks. Unsere Überlebenskünste haben uns dann auch hier dazu gebracht, noch eine Käseplatte neben der Weinprobe zu bestellen, um nicht selbst zum Hut zu werden. Relativ anti-nüchtern kamen wir dann an unserer letzten Station in Grande Provence an, die ihre Weine passenderweise Angel Tears, also Engels-Tränen, genannt hat. Wir hatten nämlich auch Freudentränen in den Augen als wir es dann endlich geschafft hatten.


Innerhalb von 8 Stunden flossen also sage und schreibe jeweils 25 Gläser Wein durch unsere Kehlen! Und ja, wir konnten noch laufen, reden und auch bezahlen. Wer jetzt übrigens denkt, dass wir den Tag über arm geworden sind, den können wir beruhigen: Pro Weingut haben wir zusammen nur zwischen 6 und 15 € gezahlt. In Deutschland hätten wir dafür vermutlich ein Stückchen alten Gouda und einen staubigen Apfelsaft bekommen. Mit runden Wein-Bäuchen ließen wir uns wieder in die Nähe unserer Unterkunft bringen, zu der wir dann fröhlich hin torkelten. Patty überprüfte kurz vor der Haustür noch einmal die Beschaffenheit des Gehwegs, da sie wie ein nasser Sack über eine Wurzel stolperte. Kichernd lag sie wie ein Marienkäfer auf dem Boden bis ihr Pierre hoch half - aber natürlich erst, nachdem auch er fertig mit lachen war. Anschließend machte Patty einen Hechtsprung ins Bett und schlief innerhalb von 0,02 Sekunden ein, während Pierre immerhin noch die erste Hälfte des EM-Deutschland-Spiels schaffte bis auch er sich ins Land der Träume begab.


Am nächsten Tag wachten wir dann überraschenderweise ohne Folgeschäden auf, unternahmen aber nicht viel außer einen kleinen Spaziergang entlang der Hauptstraße. Diese erstreckt sich über etwa einen Kilometer und ist gesäumt von einer Vielzahl von Geschäften, Cafés, Restaurants, Kunstgalerien und Boutiquen. Der Tag war sicherlich einer der lustigsten, den wir seit langem hatten, und wir würden eine solche Tour wirklich allen Lesenden empfehlen – ihr müsst auch nicht 25 Gläser Wein trinken, versprochen. 

Hermanus: Wie viele Wale wir an Pierre's Geburtstag sehen konnten


Am 21.06.1991 - also vor 33 Jahren - hat der süße Pierre das Licht der Welt erblickt. Und da Patty bekanntlich ganz wunderbar singen kann, hat sie direkt um Mitternacht alle ihr bekannten Geburtstagsständchen geträllert, die ihr so einfielen. Komischerweise ist das Geburtstagskind daraufhin schnell ins Bett gegangen – komisch. Jedenfalls hatten wir an Pierre’s Ehrentag was Besonderes vor: Wir wollten Wale sehen. In den Monaten von Juni bis November kann man nämlich im Küstenstädtchen Hermanus die gigantischen Südlichen Glattwale und Buckelwale vom Land aus zu beobachten – denn hier kommen sie sogar bis auf wenige Meter an die kleinen Klippen heran.


Wir frühstückten also noch schön in einer kleinen Bäckerei in Franschhoek und Patty gab daraufhin erfolgreich ihr Debut als Linksfahrerin – sie wollte schließlich Pierre standesgemäß chauffieren. Nachdem wir in unserer Unterkunft in der "Wal-Hauptstadt“ eingecheckt hatten, liefen wir aufgeregt runter zu Küste und spazierten den wirklich schönen Cliff Path, also Klippenpfad, entlang. Wir guckten und guckten und guckten auf’s Meer hinaus und sahen… unglaubliche 0 Wale!


Vielleicht ist es noch ein bisschen zu früh im Jahr für die sanften Riesen oder – was wahrscheinlicher ist - sie hatten einfach keine Lust auf Pierre’s Geburtstagsfeier. Wir dafür umso mehr und so tranken wir Geburtstagslieder summend erst einen wunderbaren Kaffee im süßen Café Plato und gingen abends ein leckeres Steak im Örtchen essen. 

Swellendam: Lange Hälse & nicht so flache Wanderungen


Am nächsten Tag fuhren wir dann weiter nach Swellendam, und hier waren wir etwas erfolgreicher, was unseren dortigen tierischen Plan anging: Dort konnten wir nämlich zwei Giraffen auf der Kwetu Guest Farm besuchen. Diese leben dort zwar nicht ganz frei, sondern im Rahmen eines Naturschutzprojektes, aber dort stehen ihnen auch schnuckelige 83 Hektar Land zur Verfügung, auf denen sie sich austoben können. Als Besuchende kann man entweder auf der Farm übernachten oder, so wie wir, eine eigene kleine Safari zu Fuß oder mit dem Auto machen. Während sich die eine Giraffe als kamerascheu erwies, war die andere eine wahre Diva und posierte ewig lang vor der Kamera. Wusstest ihr, dass der Hals einer Giraffe von nur sieben Halswirbeln gebildet wird? Trotz der enormen Länge von etwa zwei Metern unterscheidet er sich in dieser Hinsicht also nicht von denen der Menschen, kleinen Spitzmäusen und den allermeisten übrigen Säugetieren. Auf der Farm leben auch noch Pferde, Böcke und weitere Tiere, die uns aber vollkommen schnuppe waren, weil wir nur Augen für die gepunkteten Langhälse hatten. Ihr könnt euch übrigens denken, wie unförmig mittlerweile unser Rucksack aussieht, nachdem wir auch Strauß und Giraffe darin verstauen mussten...


Am nächsten Tag entschieden wir uns dann für eine 12 Kilometer lange Wanderung mit dem Namen "platter Loop". In unserem jugendlichen Leichtsinn nahmen wir aufgrund des Namens an, dass es sich dabei um eine "flache Runde" handeln würde und das war uns ganz recht, da wir den Sport anderen Menschen überlassen wollten - am Nachmittag kam nämlich Formel 1 und abends das EM-Deutschlandspiel. Nachdem wir uns direkt an der ersten Kreuzung verlaufen hatten, starteten wir aber erstmal mit einer kleinen Ehrenrunde bis wir dann den richtigen Abzweiger nahmen. Überraschenderweise ging es dann aber nur bergauf. Und das relativ lang. Und steil. Trotz der angenehmen schattigen Kälte kamen wir also ungeplant echt ins Schwitzen und waren durchaus aus der Puste, als wir nach einer Stunde dann 800 Höhenmeter in den Knien hatten. Ab da ging es dann "nur" noch die erklommene Bergkette rauf und wieder runter mit teilweise rutschigen Flüssen und Bächen, die nur mit Sprüngen überquert werden konnten. Vorbei an hübschen, aber auch gefährlich aussehende Pflanzen, hüpften wir also so wie Felsziegen im Marloth Nature Reserve herum. Versteht uns nicht falsch: Es war eine echt coole Wanderung mit einem tollen Ausblick, aber es war einfach... unerwartet anstrengend. Wir waren dann also nicht ganz undankbar, als wir wieder am Auto ankamen, noch einen kleinen Kaffee bzw. Bier in einem Restaurant im Ortskern tranken und uns dann geduscht ins Bett warfen und den Sport dann auch wirklich den Sportlern überließen.


Und damit verabschieden wir uns für diese Woche von euch und freuen uns, wenn ihr uns auch nächste Woche auf unserer Reise über die Garden Route begleitet. Was das ist? Schaut einfach nächste Woche wieder rein und fühlt euch bis dahin gedrückt.

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